Funktionsweise eines Balgengaszählers
In diesem Artikel erklären wir die genaue Funktionsweise eines Gaszählers – im Speziellen eines Balgengaszählers am Beispiel eines BK G4 Einstutzengaszählers. Der im Folgenden beschriebene Aufbau ist abgesehen von der Anschlussart bei jedem Balgengaszähler derselbe.
Wie wird der Gasvolumenstrom bei dieser Art von Gaszähler gemessen?
Der Balgengaszähler besitzt zwei durch eine Membran voneinander getrennte Messkammern, die periodisch mit einem Gas gefüllt und entleert werden, somit kann der Volumenstrom durch eine Verdrängungsmessung gemessen werden. Eine im oberen Bereich angebrachte Kurbelwelle (siehe Abbildung) treibt zwei Schieber an, die den zu messenden Gasstrom steuern. Durch diesen Austausch wird der Gasstrom im Wechsel durch einen Balg (daher der Name „Balgengaszähler) geleitet. Durch die erzeugte Drehbewegung des Getriebes und eine magnetische Kupplung wird diese auf das außen angebrachte Zählwerk übertragen, welches „räumlich getrennt“ voneinander angebracht ist und den Zähler somit zu einem sicheren Messwerkzeug macht.
Was ist ein Temperaturkompensierter Gaszähler und wozu wird er benötigt?
Der Temperaturkompensierte Balgengaszähler besitzt ein Bimetall, das zwischen Messwelle und Eingangswelle sitzt und in Abhängigkeit von der Gastemperatur die Umdrehung der Eingangswelle denen der Messwelle verändert. Durch diese zusätzliche Einrichtung können Temperaturschwankungen, die das Volumen des Gases beeinflussen, kompensiert werden. Somit ist eine noch genauere Messung des Gases möglich. Gaszähler mit Temperaturkompensierung erkennen Sie an dem Zusatz „MT“ oder „T“ auf dem Typenschild (siehe Abbildung 2 – A).
Zählwerk des Balgengaszählers
Das typische Zählwerk eines Balgengaszählers besteht im Wesentlichen aus einer Magnetkupplung, die die vom Zähler erzeugte Drehung (wie oben beschrieben) an das Rollenzählwerk (Abbildung B) über Zahn- und Justierräder weitergibt. Durch eine ganze Umdrehung einer einzelnen Rolle / Ziffer wird die davor liegende Rolle um eine Stelle weitergedreht. Diese Funktionsweise macht dieses Zählwerk sehr sicher, was die Genauigkeit aber auch die Manipulationsanfälligkeit angeht. Damit das Zählwerk nicht einfach geöffnet werden kann, ist es wie in Abbildung C zu sehen, durch eine Plombe aus Kunststoff oder Blei versehen. Bei bereits nachgeeichten Gaszählern ist in die Plombe das Jahr der Eichung auf der Oberseite und die Prüfstellenbezeichnung auf der Unterseite eingeprägt. Neuzähler besitzen meist Kunststoffplomben mit dem eingeprägten Logo des Herstellers. An den Zählwerken kann ein sogenannter Impulsgeber (z.B. IN-Z61) angebracht werden, welche das Volumen an andere Geräte, wie z.B. Smart Metering Erweiterungen, weitergeben. Außerdem gibt es digitale Zählwerkerweiterungen für Gaszähler wie das Encoderzählwerk, welches den genauen Stand des Rollenzählwerks wiedergeben kann, um diesen z.B. über einen Datenlogger (z.B. DL 210) auszuwerten.
Einsatz eines Balgengaszählers
Balgengaszähler finden Ihren Einsatz typischerweise in Wohnhäusern bis zur Größe G4 und werden somit als Haushaltsgaszähler bezeichnet, aber auch im Gewerbe und der Industrie werden diese bei Niederdruck eingesetzt. Man findet diese Bauart des Gaszählers bis zu einer Größe von G100, diese können maximale Volumenströme bis 160 m³/h (Qmax) messen.